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Jagdreferat

Auszug aus einem Artikel von Ralph Schober

Hauptsächliches Einsatzgebiet der Jagd-RR in Österreich ist eindeutig die Schweißarbeit – Nachsuchen auf Rehwild führen hier an, gefolgt mit der Schweißarbeit auf Rotwild. Auch von einigen Nachsuchen auf Sau wurde berichtet.

Das Thema „Apportieren“ wurde häufig angeschnitten. Der RR ist zwar körperlich in der Lage, Niederwild ohne Schwierigkeit zu bringen, doch nicht jeder Hund macht es unbedingt gerne. Meines Erachtens sind alle unsere Hunde zum Apportieren zu bringen, jedoch ist die Mühe und der Zeitaufwand deutlich höher als bei Vorstehhunden, die durch ihre Zuchtauslese auf Bringfreudigkeit gezüchtet werden. Grundsätzlich hat jeder unserer Welpen die Anlage zum Jagdhund, es ist die Sache des Führers, sie zu finden und zu fördern.

Der Käufer sollte sich jedoch beim Züchter nach ev. vorhandenen Arbeitsprüfungen der Elterntiere erkundigen, wie BGL 1 und BGL 2, sowie nach Prüfungen als Fährtenhund. Weiters ist ein Blick auf die Zuchttauglichkeitsprüfung ratsam – ruhige, doch aufmerksame Elterntiere geben die besseren Jagdhunde ab. Welpen, die deutliche Scheu und Angst zeigen, sollten für Jagdzwecke nicht ausgesucht werden. Die Anforderungen an einen Jagd-RR sind wesentlich höher als für einen reinen Familienhund. Im Zweifel immer den wesensfesten Welpen aussuchen und nicht den nervösen, ängstlichen Welpen! Auch wenn die Familie sich noch so gerne den herzigsten Welpen aussucht, sie müssen den erwachsenen Hund nicht im Revier führen!

Bitte beginnen Sie so früh wie möglich, den Welpen ins Revier mitzunehmen, sofern es nicht extrem kalt und nass ist. Je früher ein RR lernt, sich im Gelände zu bewegen, seine Sinne, vor allem die Nase, einzusetzen, desto selbstsicherer wird er seine spätere Jagdaufgaben meistern.

Ralph Schober mit Voorland UKI,
bis 2012 Jagdreferent des RRCÖ